Die Veterinärmedizin entwickelt sich stetig weiter – und mit ihr die Behandlungsmöglichkeiten für unsere vierbeinigen Begleiter. Eine der innovativsten Methoden, die zunehmend Einzug in Tierarztpraxen und Tierkliniken hält, ist die PRP-Therapie. PRP steht für plättchenreiches Plasma, also ein Bestandteil des eigenen Blutes, der reich an Wachstumsfaktoren ist. Diese Methode ist in der Humanmedizin längst etabliert und wird nun auch vermehrt bei Tieren eingesetzt – mit beeindruckenden Erfolgen.
Was ist PRP und wie funktioniert es bei Tieren?
Bei der PRP-Therapie wird dem Tier eine kleine Menge Blut entnommen. Durch spezielle PRP-Röhrchen wird das Blut so aufbereitet, dass das Plasma mit einer hohen Konzentration an Thrombozyten (Blutplättchen) isoliert wird. Dieses plättchenreiche Plasma enthält Wachstumsfaktoren, die heilende Prozesse im Körper aktivieren können. Nach der Aufbereitung wird das PRP gezielt in das betroffene Gewebe injiziert – sei es ein entzündetes Gelenk, eine geschädigte Sehne oder ein verletzter Muskel.
Anwendungsgebiete von PRP in der Tiermedizin
PRP findet in der Veterinärmedizin vielseitige Anwendung. Besonders häufig wird es bei Hunden und Pferden eingesetzt. Typische Indikationen sind:
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Arthrose
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Sehnen- und Bänderverletzungen
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Gelenkentzündungen
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Muskelrisse
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Wundheilungsstörungen
Die Therapie wird sowohl bei akuten Verletzungen als auch bei chronischen Beschwerden eingesetzt. Gerade bei Sportpferden ist PRP eine gefragte Methode zur beschleunigten Regeneration und Rückkehr ins Training.
Vorteile gegenüber herkömmlichen Therapien
Der größte Vorteil liegt in der Natürlichkeit der Methode. Da PRP aus dem eigenen Blut des Tieres gewonnen wird, besteht kaum ein Risiko für Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen. Zudem ist PRP nicht nur symptomlindernd, sondern wirkt auf die Ursache – die Heilung von innen heraus. Im Vergleich zu klassischen Entzündungshemmern wie Kortison ist die Therapie schonender und langfristig orientiert.
Wie läuft eine PRP-Behandlung beim Veterinär ab?
Die Durchführung ist relativ unkompliziert. Nach der Blutentnahme erfolgt die Zentrifugation mit Hilfe spezieller PRP-Röhrchen, um das Plasma zu isolieren. Anschließend wird das PRP in das betroffene Areal injiziert – meist unter leichter Sedierung oder lokaler Betäubung, um das Tier nicht unnötig zu stressen. Die gesamte Behandlung dauert in der Regel weniger als eine Stunde.
Für welche Tiere ist PRP geeignet?
Grundsätzlich ist PRP für alle Säugetiere geeignet. Am häufigsten wird es bei Hunden, Katzen und Pferden eingesetzt. Auch bei älteren Tieren, die für operative Eingriffe ungeeignet sind, bietet PRP eine sanfte Alternative zur Unterstützung der Heilung.
Fazit
PRP ist eine vielversprechende Methode in der modernen Veterinärmedizin. Sie verbindet Wirksamkeit mit Natürlichkeit und eröffnet neue Möglichkeiten in der Behandlung von akuten und chronischen Beschwerden. Für Veterinär*innen stellt PRP ein wertvolles Werkzeug dar, um individuell, schonend und effektiv zu therapieren – und damit die Lebensqualität ihrer tierischen Patienten nachhaltig zu verbessern.