Hüftdysplasie ist eine der häufigsten orthopädischen Erkrankungen bei Hunden – vor allem bei großen Rassen. Die Erkrankung führt zu einer Fehlstellung des Hüftgelenks, die langfristig schmerzhaft und bewegungseinschränkend ist. Viele betroffene Tiere entwickeln mit der Zeit eine Arthrose, die ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigt. In den letzten Jahren hat sich PRP (plättchenreiches Plasma) als interessante Therapiemöglichkeit etabliert, um den entzündlichen Prozessen entgegenzuwirken und Schmerzen auf natürliche Weise zu lindern.
Was ist PRP und wie wirkt es bei Hüftproblemen?
PRP wird aus dem Eigenblut des Hundes gewonnen. Durch spezielle PRP-Röhrchen wird das Blut so aufbereitet, dass ein hochkonzentriertes Plasma mit vielen Thrombozyten und Wachstumsfaktoren entsteht. Diese Wachstumsfaktoren fördern die Zellregeneration, wirken entzündungshemmend und können Schmerzen reduzieren. Die Injektion des PRP erfolgt gezielt ins betroffene Hüftgelenk – meist unter Sedierung, um das Tier nicht zu belasten.
Welche Vorteile bietet PRP gegenüber klassischen Schmerzmitteln?
Während Schmerzmittel wie NSAIDs lediglich die Symptome unterdrücken und oft mit Nebenwirkungen einhergehen, setzt PRP an der Ursache an: Es unterstützt die Geweberegeneration, reduziert die Entzündung direkt im Gelenk und hat ein sehr geringes Risiko für unerwünschte Reaktionen. Zudem ist PRP eine rein biologische Therapieform ohne chemische Zusatzstoffe – das macht sie besonders verträglich.
Für welche Hunde ist PRP geeignet?
Die PRP-Therapie eignet sich sowohl für junge Hunde mit beginnender Hüftdysplasie als auch für ältere Tiere mit fortgeschrittener Arthrose. Gerade bei Tieren, die auf Schmerzmittel empfindlich reagieren oder bei denen eine Operation (z. B. Hüftgelenksersatz) keine Option darstellt, bietet PRP eine sanfte, aber wirksame Alternative. Auch sportlich aktive Hunde, die nach Belastung immer wieder Schmerzen zeigen, profitieren häufig von dieser Therapie.
Wie oft ist eine Behandlung notwendig?
Je nach Schweregrad der Erkrankung kann eine einmalige PRP-Injektion bereits spürbare Besserung bringen. In vielen Fällen werden zwei bis drei Sitzungen im Abstand von einigen Wochen durchgeführt. Die Wirkung hält in der Regel mehrere Monate an und kann bei Bedarf wiederholt werden.
Gibt es Studien zur Wirksamkeit?
Die wissenschaftliche Datenlage zur PRP-Therapie in der Tiermedizin wächst stetig. Erste Studien und Erfahrungsberichte aus Tierkliniken zeigen vielversprechende Ergebnisse – insbesondere in Bezug auf Schmerzlinderung, Mobilitätssteigerung und Reduktion entzündlicher Prozesse im Gelenk. Auch in der orthopädischen Humanmedizin wird PRP seit Jahren erfolgreich bei ähnlichen Indikationen eingesetzt.
Fazit
PRP ist eine vielversprechende Ergänzung zur klassischen Therapie bei Hüftdysplasie und Arthrose beim Hund. Die natürliche Wirkung, die gute Verträglichkeit und die entzündungshemmenden Effekte machen diese Methode besonders interessant für Tierärzte und Hundehalter. Wer seinem Tier eine sanfte, aber wirkungsvolle Unterstützung bieten möchte, sollte mit seinem Tierarzt über PRP sprechen – gerade bei chronischen Gelenkbeschwerden kann diese Therapie ein echter Gewinn an Lebensqualität bedeuten.