Hufgeschwüre gehören zu den häufigsten akuten Lahmheitsursachen beim Pferd. Meist ist ein kleiner Fremdkörper, wie ein Stein oder eine Nagelverletzung, der Auslöser – doch die Folgen können schmerzhaft und langwierig sein. Neben der klassischen Behandlung durch Ausschneiden und Entlastung wird inzwischen auch PRP (plättchenreiches Plasma) als ergänzende Therapie diskutiert. Doch wie sinnvoll ist der Einsatz wirklich?
Was passiert bei einem Hufgeschwür?
Ein Hufgeschwür entsteht, wenn Bakterien durch eine kleine Verletzung oder Schwachstelle in die Hufkapsel eindringen. Die Infektion führt zu einer schmerzhaften Ansammlung von Eiter, meist in der Lederhaut. Das Pferd zeigt oft eine plötzliche und starke Lahmheit – manchmal so stark, dass man an eine Fraktur denken könnte. Sobald der Eiter abfließen kann, bessert sich die Lahmheit rasch. Doch bei komplizierteren Verläufen kann die Wunde schlecht heilen oder sich erneut entzünden.
Wie kann PRP bei der Heilung unterstützen?
PRP enthält eine hohe Konzentration an Thrombozyten und Wachstumsfaktoren, die die Heilung von Gewebe fördern. Beim Einsatz bei einem Hufgeschwür wird das PRP nach der Öffnung und Reinigung der Wunde lokal eingebracht – entweder direkt in die gereinigte Höhle oder auf einen Verband, der in die Hufkapsel eingelegt wird. Es unterstützt die Neubildung von gesundem Gewebe, kann Entzündungen hemmen und das Risiko von erneuten Infektionen verringern.
Vorteile von PRP bei Hufproblemen
Die Therapie mit PRP ist minimalinvasiv, gut verträglich und basiert auf körpereigenen Bestandteilen. Gerade bei Pferden, die zu chronischen Hufproblemen neigen oder bei denen die Wundheilung schlecht verläuft, kann PRP eine effektive Ergänzung sein. Durch die regenerative Wirkung lässt sich der Heilungsverlauf möglicherweise verkürzen und das Risiko von Komplikationen senken.
Fazit
PRP ist keine Standardtherapie bei Hufgeschwüren, aber eine zunehmend interessante Ergänzung – vor allem bei schwierigen Heilungsverläufen. Die natürliche Wirkweise, kombiniert mit der gezielten lokalen Anwendung, macht PRP zu einem vielversprechenden Baustein in der Hufgesundheit. Wer frühzeitig und gezielt handelt, kann dem Pferd oft schneller wieder zu einem schmerzfreien Gang verhelfen.