Reibeisenhaut – medizinisch als Keratosis pilaris bezeichnet – ist eine weit verbreitete, aber wenig beachtete Hautveränderung. Betroffene leiden häufig unter kleinen, rauen Erhebungen, meist an Oberarmen, Oberschenkeln oder Gesäß. Die Haut fühlt sich uneben und trocken an, wirkt optisch wie dauerhaft mit Gänsehaut bedeckt. Obwohl es sich um eine harmlose Erkrankung handelt, empfinden viele das Hautbild als störend – vor allem im Sommer. Die konventionelle Behandlung ist oft mühsam, mit Cremes oder Peelings – und selten dauerhaft erfolgreich. Hier kommt PRP (Plättchenreiches Plasma) als moderne Alternative ins Spiel. Doch kann diese Methode wirklich helfen?
Was genau passiert bei Reibeisenhaut?
Die Haut produziert bei Keratosis pilaris zu viel Keratin – ein Protein, das die Haarfollikel verstopft. Dadurch entstehen die typischen harten, kleinen Knötchen. Häufig tritt das Phänomen familiär gehäuft auf, bei trockener oder empfindlicher Haut, in der Pubertät oder bei hormonellen Schwankungen. Zwar ist die Hautveränderung nicht gefährlich, aber hartnäckig – und besonders schwer mit herkömmlicher Pflege zu behandeln.
Warum PRP ein neuer Ansatz ist
PRP wird aus Eigenblut gewonnen und enthält eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, die die Hauterneuerung fördern. Es unterstützt die Zellregeneration, fördert die Kollagenbildung und wirkt beruhigend auf gereizte Hautpartien. In Bereichen, wo die Haut rau, verdickt oder unregelmäßig strukturiert ist, kann PRP die Barrierefunktion wieder stärken und die Neubildung gesunder Hautzellen anregen. Der entscheidende Vorteil: Es behandelt nicht nur Symptome, sondern fördert die Umstrukturierung der Haut von innen heraus.
Wie läuft die PRP-Behandlung bei Reibeisenhaut ab?
Nach einer einfachen Blutentnahme wird das PRP aufbereitet und in die betroffenen Areale injiziert oder durch Microneedling eingebracht. Durch die mechanische Reizung plus PRP werden gezielt Reparaturprozesse aktiviert. Die Behandlung dauert etwa 30 Minuten, ist gut verträglich und hat nur geringe Ausfallzeiten. Rötungen oder leichte Schwellungen klingen meist innerhalb eines Tages ab.
Erste sichtbare Verbesserungen stellen sich oft nach zwei bis drei Sitzungen ein. Für ein nachhaltiges Ergebnis wird in der Regel eine Kur von 3–5 Anwendungen im Abstand von jeweils vier Wochen empfohlen.
Für wen eignet sich PRP bei Reibeisenhaut?
Besonders profitieren Personen mit:
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chronisch rauer Haut an Armen oder Beinen,
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therapieresistenter Reibeisenhaut,
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sensibler Haut, die keine Säurepeelings verträgt,
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genetischer Veranlagung zu Keratosis pilaris.
Auch für Personen mit kosmetischem Leidensdruck, die eine möglichst natürliche, reizfreie Therapieform suchen, stellt PRP eine vielversprechende Lösung dar.
Fazit
Keratosis pilaris mag harmlos sein – für viele ist sie aber ein dauerhaft belastendes Hautproblem. PRP bietet hier einen innovativen Behandlungsansatz, der auf körpereigene Regeneration setzt statt auf oberflächliche Abtragung. Mit seiner entzündungshemmenden, glättenden und zellstimulierenden Wirkung kann PRP das Hautbild bei Reibeisenhaut deutlich verbessern – sanft, effektiv und langfristig.