Katzen sind bekannt für ihre Selbstständigkeit – doch wenn es um chronische Wunden geht, stoßen auch sie an ihre Grenzen. Vor allem ältere oder immungeschwächte Tiere, aber auch Katzen mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, entwickeln häufiger schlecht heilende Hautwunden. Herkömmliche Therapien führen nicht immer zum gewünschten Erfolg. Hier kommt PRP (plättchenreiches Plasma) ins Spiel – eine moderne, biologische Behandlungsmethode, die sich auch in der Veterinärmedizin zunehmend bewährt.
Was macht chronische Wunden so problematisch?
Bei Katzen können kleine Verletzungen durch Krallen, Bisse oder Unfälle schnell zu chronischen Wunden werden, wenn die Heilungsphasen unterbrochen werden – etwa durch ständiges Lecken, mangelhafte Durchblutung oder eine Infektion. Die Folge sind offene, nässende oder sogar nekrotische Hautareale, die das Tier belasten und das Infektionsrisiko erhöhen.
Wie unterstützt PRP die Wundheilung?
PRP wird aus dem Eigenblut der Katze gewonnen und ist reich an Thrombozyten sowie Wachstumsfaktoren wie PDGF, TGF-ß oder VEGF. Diese Substanzen fördern die Zellregeneration, Neubildung von Blutgefäßen und beschleunigen die Reparatur von geschädigtem Gewebe. Bei der Anwendung auf chronische Wunden kann PRP entweder direkt auf die Wundfläche aufgetragen oder in das umliegende Gewebe injiziert werden.
Besonders bei Katzen mit Wundheilungsstörungen zeigt PRP großes Potenzial: Es aktiviert den natürlichen Reparaturmechanismus des Körpers – ganz ohne chemische Zusätze oder potenziell belastende Medikamente.
Warum PRP eine sinnvolle Ergänzung ist
Viele konventionelle Behandlungen setzen auf lokale Antiseptika oder systemische Antibiotika. Diese haben jedoch ihre Grenzen – sei es durch Resistenzbildungen oder Nebenwirkungen. PRP hingegen wirkt gezielt regenerativ und entzündungshemmend, ohne den Organismus zusätzlich zu belasten.
Ein weiterer Vorteil: PRP ist in der Regel sehr gut verträglich, da es aus dem eigenen Blut der Katze gewonnen wird. Das Risiko allergischer Reaktionen ist somit minimal.
Fazit
Für Katzen mit chronischen Wunden kann PRP eine echte Chance auf Heilung bedeuten. Die biologisch aktive Therapieform nutzt körpereigene Ressourcen, um den Heilungsverlauf zu verbessern – schonend, effektiv und ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Gerade bei therapieresistenten Fällen lohnt sich der Blick auf PRP als moderne Ergänzung zur klassischen Wundversorgung.